Groupon hat in zwei Jahren 4.000 Mitarbeiter eingestellt

Groupon hat in zwei Jahren 4.000 Mitarbeiter eingestellt

Das Unternehmen Groupon ist der neue Stern am Internethimmel. Es hat eine Milliarde Dollar mit Gutscheinen gemacht. Innerhalb von zwei Jahren ist die Firma von Null auf 4.000 Mitarbeiter gewachsen und hat dabei immer noch Gewinne gemacht. Groupon ist zurzeit das umschwärmteste Start-up-Unternehmen im World Wide Web. Das Geschäftsmodell war so erfolgreich, dass es in den vergangen Monaten überall auf der Welt kopiert wurde: allein in China soll es inzwischen mehr als 500 Unternehmen geben, die auf ähnliche Weise ihr Geld verdienen wie Groupon. Kürzlich hat Google für Groupon sechs Milliarden Dollar geboten.

Groupon macht einen Umsatz von einer Milliarde Dollar

AngebotDoch der Gründer von Groupon, Andrew Mason, hat das Angebot von Google nicht angenommen. Inzwischen wollen Bankhäuser wie Merrill Lynch und Goldman Sachs das Unternehmen an die Börse bringen. Das Erfolgskonzept von Groupon ist verblüffend einfach. Die Firma verkauft Rabattgutscheine an Online-Händler, zum Beispiel an Sonnenstudios oder Restaurants. Auf seiner Internet-Seite macht Groupon für jede Großstadt täglich neue Werbung für bestimmte Gutscheine.

Wer einen Gutschein kaufen möchte, bestellt und bezahlt ihn online bei Groupon. Ein paar Stunden später trifft der Gutschein beim Kunden per E-Mail ein. Das Finanzkonzept funktioniert dabei wie folgt: rund die Hälfte vom Preis des verkauften Gutscheins kassiert Groupon, den Rest bekommt der Anbieter des Gutscheins. Damit macht das Unternehmen schon nach nur zwei Jahren einen geschätzten Umsatz von einer Milliarde Dollar. Inzwischen gibt es Groupon in über 40 Ländern.

Bei der Werbung mit Gutscheinen gibt es keine Streuverluste

Andrew Mason hat das Unternehmen Groupon in Chicago gegründet. Das Geschäftsmodell fand er eher durch Zufall. Zuvor hatte er eine Website betrieben, auf der sich Menschen zu gemeinsamen Aktionen verabreden konnten. Dabei fiel ihm auf, dass es am beliebtesten war, beim Einkaufen einen Mengenrabatt herauszuholen. Daraufhin stellte er eine neue Internet-Seite online, die er Groupon nannte. Der Name setzt sich zusammen aus Group (Gruppe) und Coupon (Gutschein).

Schnell entdeckten Firmen das Potential von Groupon. So wollten beispielsweise Frisöre und Restaurantbesitzer endlich Werbung im Internet machen, aber keine Banneranzeigen schalten. Selbst das Werben über Google ist vielen zu kompliziert. Mit den Gutscheinen funktioniert das einfacher. Die werden zwar von Groupon über das Internet beworben, der Auftraggeber muss dabei selbst nicht ins Internet. Er kann den Deal über das Telefon mit einem Mitarbeiter von Groupon abwickeln.

Groupon verlangt erst einmal kein Geld dafür, wenn ein Kunde Gutscheine anbietet. Der Investor Sina Afra, der in der Türkei ein Unternehmen nach dem Vorbild von Groupon finanziert, erklärt: „Es gibt bei dieser Art von Werbung keine Streuverluste. Das Unternehmen zahlt nur für diejenigen, die auch tatsächlich in den Laden kommen.“ Kaufkraft zu bündeln steht bei Groupon nicht mehr an erster Stelle. Viele Unternehmen gewähren Rabatte schon vom ersten Käufer an. Groupon hat sich zu einer Werbeagentur entwickelt, die ihre Kunden bekannt macht.

Von Hans Klumbies