Gold als Krisenwährung

Gold als Krisenwährung

So viele Krisen wie in den letzten zwei Jahren hat die Welt noch nicht gesehen werden sich viele denken. Gerade mit dem Beginn des Ukraine-Krieges gegen Ende Februar 2022 und während der Corona-Krise, die ab März 2020 hat Gold bei deutschen Anlegern wieder mehr Zuspruch erhalten. Dies gilt nicht nur für private Anleger, sondern auch für die Industrie. Gerade mit dem Beginn des Ukraine-Krieges und den befürchteten Einschränkungen auch für deutsche Verbraucher ist der Goldpreis in die Höhe geschossen. Aber natürlich ist auch vieles Andere teurer geworden, allen voran die Energiepreise. Dies hat auch etwas mit der gestiegenen Inflation zu tun, die nicht nur erst seit Ende Februar 2022 sich bemerkbar macht, sondern schon mit dem Beginn der Corona-Krise, die bisher ebenfalls kaum ein Ende zu finden scheint.

2021: 90 Tonnen Gold umgesetzt

Während man im Laufe des Jahres 2020 vielleicht noch dachte, dass die Corona-Pandemie schnell wieder vorbeigehen würde, kam mit dem zweiten Lockdown, der noch länger dauerte als der erste Lockdown und ins Jahr 2021 hineinreichte, die Ernüchterung bei vielen Anlegern – nämlich dahingehend, dass die Krise so schnell nicht vorbeigeht. Entsprechend groß war schon im ersten Halbjahr 2021 allein in Deutschland die Nachfrage nach Gold. Hierzulande wurden in diesem Zeitraum mehr als 90 Tonnen an Münzen und Barren umgesetzt. 2020 waren es 163 Tonnen Gold, die umgesetzt wurden.

Einen ganz besonderen Schatz hat Russland angehäuft. So lagern in russischen Goldspeichern sagenhafte 2200 Tonnen Gold. Wie Russland dieses Gold einsetzen kann ist jedoch fraglich.

Die war der größte Umsatz an Gold seit den Krisenjahren 2007 und 2008. Nur in China wurde in diesem Zeitraum noch mehr Gold nachgefragt. Ganz umstritten ist die vermeintliche Krisenwährung Gold aber nicht. Denn die Frage ist: Kommt es hart auf hart, wie es eigentlich funktionieren soll mit Gold als Notwährung? Wie funktioniert das mit dem Goldankauf in Kriesenzeiten? Denn wie soll man etwas bezahlen, was weniger kostet als der Goldbarren oder ein Krügerrand? Selbst wenn das Währungssystem zusammengebrochen ist – als das Worst Case – kann beim Bauern das Getreide, die Milch oder Butter nicht mit einem Goldbarren bezahlt werden… Hierfür gibt es jedoch auch Möglichkeiten. Man muss nicht unbedingt das Gold in großen Barren kaufen. Und auch eine Unze Gold kostet um die 1800 Euro und damit ja mehr als ein Sack Kartoffeln. Dafür gibt es kleinste Gold-Einheiten. Man spricht hier von Plättchenbarren, die aus Teilen von je einem Gramm bestehen. Aber ein Gramm Gold für weniger als 100 Euro kann durchaus eine gute Wahl sein.

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Wertbeständig

Etwas was für Gold spricht als Anlageobjekt ist die Wertbeständigkeit. Denn bei Gold gilt die Hoffnung, dass dieses Anlageobjekt im Wert bestehen bleibt, auch wenn alles andere zusammenbrechen würde – Stichwort Worst Case. Dies ist im Moment für die von geringer Inflation und hohen Börsenkursen verwöhnten Deutschen zurzeit – Stand März 2022 – eh schon ein Worst Case Szenario. Grund dafür ist, dass die Inflation, bedingt durch die hohen Lebensmittel- und Energiepreise gerade in den letzten Wochen regelrecht in die Höhe geschossen sind, während die Aktien von vielen börsennotierten Unternehmen durch den Beginn des Ukraine-Kriegs absackten. Beruhigend dabei ist für alle Gold-Anleger, dass der Goldpreis seit dem Beginn der Jahrtausendwende um knapp 500 Prozent zugelegt hat. Das macht Gold – für den Moment jedenfalls – sicherer als Aktien und Kryptowährungen.

Stets eintauschbar

Kommen wir zu den Vorteilen. Gold ist vor allem eines – stets eintauschbar, gegen Geld oder gegen Schmuck oder andere Wertanlagen. Zudem könnte Goldschmuck im Gegensatz dazu auch jederzeit eingeschmolzen und in Barren gepresst werden.

Fazit

So schlecht ist es nicht auf Gold zu setzen. Die Frage ist nur, inwieweit Gold in Krisenzeiten wirklich als Währung dienen kann. Es kann aber ein beruhigendes Gefühl sein, zum Beispiel echten Goldschmuck zu haben, den man jederzeit einschmelzen lassen könnte. Die Vorstellung allerdings, dass man eines Tages wieder mit Gold bezahlen sollte, ist für viele nicht vorstellbar. Vor diesem Worst Case ist man zum Glück noch weit entfernt.