Lehre im Ausland

Die Möglichkeit der Lehrlinge, in ihrer dualen Ausbildung, auch im Ausland zu lernen, wird noch wenig nachgefragt. Das Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“ unterstützt kleine und mittlere Firmen und ihre Auszubildenden bei der Planung von Aufenthalten im Ausland. Bei den Industrie- und Handelskammern gibt es Mobilitätsberater, die den Firmen vor Ort eine Schneise durch den Förderdschungel bahnen.

Berufsbildung ohne Grenzen für Lehrlinge
Seit dem Jahr 2005 können Auszubildende bis zu 25 Prozent ihrer Lehrzeit im Ausland verbringen. Diese Regel steht im Berufsausbildungsgesetzt. Doch nur wenige Lehrlinge nutzen diese Chance, obwohl es dafür einige nationale sowie EU-Förderprogramme gibt. Meistens hindern die Lehrlinge mangelnde Sprachkenntnisse daran, Auslandserfahrungen zu sammeln. Das bekannteste Programm heißt Leonardo Da Vinci, das im vergangen Jahr etwa 10.000 Lehrlingen zu einer mobilen Ausbildung verhalf.

Daimler mit internationalem Lehrlings-Austausch
Seit 2005 bietet auch der Autokonzern Daimler seinen Auszubildenden die Chance eines internationalen Austausches. Azubis, die Kfz-Mechaniker oder Mechatroniker werden wollen, werden beispielsweise zu Tochterfirmen nach Colombo oder Nairobi geschickt. Der Koordinator für die internationale Ausbildung beim Autobauer, Bernd Weisschuh sagt: „Die Daimler AG will neben der Stärkung der fachlichen und persönlichen Kompetenzen erreichen, dass der globale Austausch von Beschäftigten bereits innerhalb der Berufsausbildung beginnt.“

Bessere internationale Kontakte
Inzwischen gibt es bei den Industrie- und Handelskammern sowie dem Zentralverband des Deutschen Handwerks 36 Berater, die Firmen individuell unterstützen und ihnen dabei helfen, Kontakte zu Betrieben im Ausland herzustellen und die komplizierten Anträge auszufüllen. Laut Ester Hartwich vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag würden die Unternehmen vom Auslandsaufenthalt ihrer Lehrlinge profitieren, weil sie durch den Austausch Kontakte zu ausländischen Unternehmen intensivieren und ausländische Märkte besser kennen lernen würden.