Ergebnisorientierung schließt Menschlichkeit nicht aus

Der Wirtschaftswissenschaftler Holger Rathgeber, der zusammen mit Professor John Kotter den Bestseller „Das Pinguin-Prinzip“ veröffentlicht hat, koppelt im Management Ergebnisorientierung und Menschlichkeit. Vor allem für junge Führungskräfte, die zum ersten Mal ein Team leiten, scheint diese Forderung schwer umzusetzen zu sein, da Geschäftsleitung in der Regel von ihnen schnell gute Zahlen erwartet.

Holger Rathgeber rät den Jungmanagern nicht nach oben zu schauen und zu denken: Wenn die das so machen, muss ich das wohl auch so machen. Echte Persönlichkeiten suchen laut Holger Rathgeber nach einer besseren Antwort. Die jungen Führungskräfte sollten vor allem zuhören, Leute einbeziehen, echtes Interesse zeigen, fair sein und ab und zu mal lächeln. Der Ökonom ist davon überzeugt, dass es eine Vielzahl einfacher und kreativer Möglichkeiten dafür gibt, Ergebnisorientierung und Menschlichkeit zu verbinden.

Die jungen Manager sollen anhand von guten Beispielen lernen. Das Leben ist einfach zu kurz, um jeden Fehler selber zu machen. Man sollte intensiv auf die Erfahrungen zurückgreifen, die gute Manager schon gesammelt haben. Zeitgemäße Führungsarbeit zeichnet sich für Holger Rathgeber dadurch aus, dass ein Manager seine Ziele kommuniziert, aber keine Antworten vorgibt. Eine moderne Führungskraft muss das Zusammenspiel wischen Aufgaben, Zielen und Menschen beherrschen.

Führungskompetenz kann fast jeder lernen. Es kommt nur darauf an, möglichst früh mit dem Lernen zu beginnen, denn je höher ein Manager auf der Karriereleiter emporsteigt, desto weniger Feedback bekommt er. Wenn Mitarbeiter an einem Jungmanager Kritik äußern, sollte er diese dankbar annehmen. Auch eine Führungspersönlichkeit ist nicht unfehlbar.