Der Wert der Arbeit

Der Wert der Arbeit

Die Höhe der Löhne sind auch der Marktwirtschaft unterworfen. Genau erforschte das David Ricardo. Der berühmte Ökonom David Ricardo wurde am 19. April 1772 in London geboren. Er verließ mit 14 Jahren die Schule um seinem Vater, einem Londoner Börsenmakler, im Geschäft zu helfen. Nachdem er sich von seinem Vater getrennt hatte, erwarb David Ricardo in kürzester Zeit ein Millionenvermögen und war mit nur 25 Jahren einer der reichsten Männer Englands. 11 Jahre hat er an der Börse spekuliert, und 11 weitere Jahre vergingen, bis seine erste wissenschaftliche Arbeit über Ökonomie erschien. Für David Ricardo sind die beiden großen Probleme der Ökonomie auf der einen Seite die Produktion der Güter, auf der anderen Seite deren Verteilung.

David Ricardos Grundthesen

David Ricardo ging davon aus, dass die größten Probleme der Produktion, nämlich die Schaffung von Reichtum, schon von Adam Smith gelöst seien. Deshalb sah Ricardo seine Hauptaufgabe darin, wissenschaftlich zu ergründen, wie der geschaffene Reichtum zu verteilen sei.

Im Vorwort seines Hauptwerks heißt es dazu: „Die Produkte der Erde […] werden unter drei Klassen der Gesellschaft verteilt, nämlich die Eigentümer des Bodens, die Eigentümer des Vermögens oder des Kapitals, das zu seiner Bebauung notwendig ist, und die Arbeiter, durch deren Tätigkeit es bebaut wird.“

hausbauDer Wert der Arbeit

In den Werken des großen Ökonomen setzt sich mit erstaunlicher Klarsicht die grundlegende Erkenntnis durch, dass die Produktion ein gesellschaftliches Phänomen ist. Der soziale Charakter der Herstellung wird laut David Ricardo durch die Verteilung der Produkte bestimmt. Bei seinen Untersuchungen zum Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit differenziert er beim Arbeitslohn zwischen einem natürlichen Preis der Arbeit und einem Marktpreis.

Der natürliche Preis ist jener, der die Existenz des Arbeiters erhält. Steigen die Löhne über den „Wert der Arbeit, müssen sie nach David Ricardo automatisch wieder absinken, weil die besseren Lebensverhältnisse für einen Zuwachs an Arbeitern sorgen, was aber auf der anderen Seite dazu führt, dass die Konkurrenz unter ihnen zunimmt, wodurch die Löhne wieder auf das Niveau des „Wertes der Arbeit“ fallen.

David Ricardo setzt sich für den Freihandel ein

Nach David Ricardo ergibt sich also ein natürliches Lohngesetz, das dafür sorgt, dass es keinen das Fundament zerstörenden Klassengegensatz zwischen Arbeitern und Bourgeoisie geben kann. Der große Ökonom, als der David Ricardo 1823 mit 51 Jahren starb, war ein glühender Verfechter des Freihandels.

Außerdem vertrat er die These, dass Theorie und Praxis der Politischen Ökonomie nur einem Hauptziel dienen sollten: dem ständigen Wachstum der Wirtschaft bei steigender Produktivität der Arbeit.

Kurzbiographie: David Ricardo

1799 hatte er das Studium der Politischen Ökonomie begonnen, nachdem er das Buch „Vom Wohlstand der Nationen“ von Adam Smith gelesen hatte. Seine erste Veröffentlichung im Jahre 1809 wollte die Frage beantworten, warum der Preis des Goldes steige, während das Pfund Sterling an Wert verliere, was gerade geschah. Sechs Jahre später bringt David Ricardo eine Studie heraus, die den Einfluss der Getreidepreise auf die Profitrate untersucht. Aufgrund der Ergebnisse seiner Untersuchungen fordert David Ricardo den freien Handel des Getreides.

1814 gab David Ricardo den Börsenhandel auf und zog sich auf seinen Landsitz nach Gloucestershire zurück, um sich ganz der Wissenschaft der Politischen Ökonomie zu widmen. Drei Jahre später erschien sein Hauptwerk: „On the Principles of Political Economy and Taxation“. 1819 trat er ins Parlament ein, wo er sich für die Interessen der industriellen Bourgeoisie einsetzte.

Von Hans Klumbies