Der Ökonom Hans-Werner Sinn hält Mindestlöhne für ein großes und gefährliches Übel. Denn damit treibe man einen Teil der Betroffenen in die Arbeitslosigkeit. Armut lasse sich nur durch Arbeit und ergänzendes Hartz IV vermeiden und auf keinen Fall durch immer neue und immer höhere Mindestlöhne. Der Ifo-Chef Sinn konkretisiert: „Wer wegen der Mindestlöhne zum arbeitslosen Hartz IV-Empfänger wird, liegt mit seinem Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze.“ Obwohl im Bundesetat für 2010 rund 100 Milliarden Euro fehlen, warnt Hans-Werner Sinn davor, zu sparen. Der Absturz in diese Krise begann für den Ökonomen genauso wie die Weltwirtschaftskrise von 1929.
Hans-Werner Sinn warnt den Staat vorm Sparen
Dass die Wirtschaft diesmal schon nach einem Jahr abgefangen werden konnte, lag laut Sinn an der Staatsverschuldung für die Rettungs- und Konjunkturprogramme. Hans-Werner Sinn warnt: „Es ist viel zu früh, schon jetzt wieder auszusteigen. Das wäre gefährlich.“
Steuersenkungen stabilisieren laut Hans-Werner Sinn die Wirtschaft
Die Unionsparteien und die FDP bereiten zusätzliche Steuersenkungen vor. Hans-Werner Sinn unterstützt diese Pläne: „Kreditfinanzierte Entlastungen stärken den Einkommenskreislauf und den Konsum.“ Damit stabilisiere sich die Wirtschaft.
Natürlich stiegen damit die Lasten für zukünftige Generationen, aber ohne die Schulden könnte Deutschland möglicherweise nur einen Scherbenhaufen vererben. Hans-Werner Sinn hat das Gefühl, dass viele Menschen in der Bundesrepublik den Ernst der Lage noch nicht verstanden haben.
Von Hans Klumbies