Der Staat soll sich nicht in die Wirtschaft einmischen

Der Staat soll sich nicht in die Wirtschaft einmischen

Das erste bedeutende Werk von Ludwig von Mises war seine Habilitationsschrift „Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“, die 1912 erschien. Er erklärte darin die Entstehung und den Wert des Geldes mit der Theorie des Grenznutzens. In seiner Nachfragetheorie des Geldes entwickelte er die Idee einer „Vorsichts-Kassenhaltung“, die als Vermögenswert gehalten wird. Ludwig von Mises betonte die entscheidende Bedeutung, den der Umfang dieser Bargelderhöhung auf den Geldwert, sprich die Kaufkraft hat. Die Geldnachfrage ist seiner Meinung nach nicht durch die Geldmenge bestimmt, die sich gerade im Umlauf befindet, sondern dadurch, wie die Teilnehmer des Marktes die jeweilige Marktsituation einschätzen.

Ludwig von Mises: „Ein künstlicher Aufschwung führt ins nächste Tief“

Außerdem betonte Ludwig von Mises, dass die Erhöhung der Geldmenge nicht zu gleichmäßigen und gleichzeitigen Preissteigerungen führe. Jede Erhöhung der Geldmenge bewirke aber notwendigerweise auf Veränderungen in der Güterwirtschaft. Wenn der Staat Kredite verbillige, sinken laut Ludwig von Mises die Darlehenszinsen unter den natürlichen Kapitalzins. Dadurch entstehen Überinvestitionen, Kapital wird fehlgeleitet und die künstlich stimulierte Nachfrage verschiebt die Gewichte der Volkswirtschaft.

Die Lage normalisiert sich wieder, wenn die Zinsen wieder das Niveau des natürlichen Kapitalzinses erreicht haben. Jede Investition, die mit billigem Geld getätigt wurde, stelle sich nun als Fehler heraus und müsse rückgängig gemacht werden. Durch den künstlich hervorgerufen Aufschwung sei das nächst Konjunkturtief bereits vorprogrammiert.

Eingriffe des Staates beschränken die Freiheit der Wirtschaft

Ludwig von Mises veröffentlichte 1940 sein Hauptwerk „Nationalökonomie. Theorie des Handelns und Wirtschaftens“. Ludwig von Mises´ Theorie beleuchtet die Mittel zur Erreichung von Zielen, enthält aber keine Anleitung zur richtigen Auswahl eines Ziels. Werten und Zielvorgaben liegen für ihn jenseits aller redlichen Form von Wissenschaft. Sie sind subjektiv und gehören nicht in die Nationalökonomie.

Ludwig von Mises lehnte Eingriffe des Staates in die Wirtschaft strikt ab. Denn jede isolierte Intervention erforderte seiner Meinung nach weitere Eingriffe, die in einen Zustand münden müssen, der nicht nur die Freiheit der Wirtschaft, sondern mit ihr auch die Freiheit des menschlichen Handelns so weit beschränkt, dass der Sozialismus dann als Befreiung empfunden werden könnte.

Kurzbiographie: Ludwig von Mises

Ludwig von Mises wurde am 29. September 1881 in Lemberg geboren. Er besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und studierte ab 1900 Jura und Nationalökonomie an der Universität Wien. Ab 1909 arbeitete Ludwig von Mises bei der Handelskammer in Wien und wurde dort nach dem ersten Weltkrieg zum leitenden Ökonomen befördert.

1934 wurde er ans Institute Universitaire des Hautes Etudes Internationales in Genf berufen. 1940 musste Mises vor den Nazis in die USA flüchten, wo er ab 1945 bis zu seinem Tod 1973 als Visiting Professor an der New York University lehrte.

Von Hans Klumbies